Stephanie Silligmann M.A. Dipl.-Restauratorin

stein | beton | baukeramik



Voruntersuchung und Konzeptentwicklung

Grundlage einer zuverlässigen Planung für die Ausführung von Erhaltungsmaßnahmen ist im Vorfeld die genaue Erfassung des Bestandes,  z.B. Material, Technologie, Gestaltung und Maße, sowie des Zustandes, wozu beispielsweise Schadensphänomene, Alterungsspuren und frühere Eingriffe zählen. Objektbezogen können ergänzende Untersuchungen sinnvoll sein wie Archivrecherche, Probenahmen für Analysen oder gezielte Teilöffnungen zur Ermittlung verdeckter Schäden. Auf Basis der gewonnenen, detaillierten Kenntnisse und unter Berücksichtigung der Erfordernisse sowie Wünsche, die an das Objekt von den Beteiligten gestellt werden, lässt sich ein individuelles Konzept entwickeln, in dem ggf. auch die Bandbreite zur Verfügung stehender Möglichkeiten beschrieben wird. Denn in den seltensten Fällen gibt es nur einen Lösungsansatz, vielmehr ist es die Herausforderung, einen tragfähigen, denkmalgerechten und wirtschaftlichen Kompromiss zu finden.


Diese Kurzdarstellung lässt sich allgemein auf die unterschiedlichsten Objekte übertragen, wie die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen. Für spezielle Fragestellungen greifen wir bei Bedarf auf die Expertise unseres Netzwerkes zurück, z.B. bei Materialkombinationen oder für Laboranalysen.


Historische Grabsteine und Grabanlagen auf dem Friedhof Gettorf

Auf dem weitläufigen Friedhof Gettorf stehen zahlreiche historische Grabsteine und Grabanlagen des 19. und 20. Jahrhunderts. Um dieses Erbe denkmalgerecht erhalten und konservatorisch erforderliche Maßnahmen planen zu können, führten wir 2021 eine Bestandsaufnahme durch: Ermittlung der Maße und der vorhandenen Schäden, fotografische Erfassung und Katalogisierung des Bestandes, Erstellung eines Maßnahmenkonzeptes mit konservatorischem Schwerpunkt.


Bastion des ehemaligen Guts Wellingsbüttel, Hamburg

Das ehemalige Gut Wellingsbüttel liegt idyllisch und malerisch am naturgeschützten Alstertal und ist einschließlich seiner Umgebung denkmalgeschützt. Zur Anlage zählen das Herrenhaus und Torhaus sowie die Grünanlage mit drei Bastionen. Während zwei Bastionen bereits saniert worden waren, musste die dritte Bastion  aus Sicherheitsgründen gegen Betreten temporär gesperrt werden, bis nach unserer Bestandsaufnahme 2018 die geplanten Erhaltungsmaßnahmen genehmigt und umgesetzt werden konnten. Zu diesem schönen Ausflugsziel gibt es hier weiterführende Informationen.


Freilichtbühne im Stadtpark Harburg, Hamburg

Die Anlage der Freilichtbühne, erbaut 1926, ist denkmalgeschützt, allerdings waren der Umfang der überlieferten historischen Substanz sowie das bauzeitliche Erscheinungsbild nicht ausreichend bekannt. Eine Bestandsaufnahme der gesamten Anlage und eine Untersuchung relevanter Bereiche sollten 2013 Klarheit über die bauliche Konstruktion und Gestaltung sowie den Erhaltungszustand und die Schadensprozesse geben. Ergänzend erfolgten Archivrecherchen nach Informationen und Fotografien. Zusätzliche Materialanalysen unterstützten die Klärung des bauzeitlichen Bestandes. Die gewonnenen Erkennntisse dienten als Planungsgrundlage für die nachfolgende Instandsetzung.


Grabstelen des 18. Jahrhunderts in den Elbmarschen

In den Elbmarschen gibt es einen besonderen Typus Grabstelen, der sich durch eine spezifische Form und eine hochwertige Gestaltung auszeichnet. 2012 begann ich mit der Bestandsaufnahme: Sichtung und Erfassung des Bestandes vor Ort, Archivrecherche und Ausarbeitung der Erkenntnisse mit Katalogisierung der Stelen.

Schriftfeld, Reliefdarstellung, vollplastische Bekrönung




Allansichtige Grabstelen mit dreiteiliger Grundform:


 

"Haus Wedells" in Hamburg

Als eines der letzten und prächtigsten Bauten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermittelt das "Haus Wedells" einen Eindruck der ehemaligen vornehmen Wohnstraße, die seit den 1950er Jahren durch Geschäfts- und Verwaltungsbauten ihren Charakter veränderte. 2010 führten mein Team und ich eine genaue Bestandsaufnahme durch: Schadensbeurteilung mit Mengenermittlung, Kartierung, Unersuchung von Technologie und Farbbefunden. Hilfreich waren dabei auch archivierte historische Fotos und Akten sowie eine interessante Publikation: Menschen und ihre Häuser vor dem Dammtor von Svante Domizlaff.